15.11.2021

Online Beratungs-Angebot für gewaltbetroffene Frauen in Bonndorf

Im Rahmen des landesgeförderten Projekts “Mobile Beratung” starten das Frauen- und Kinderschutzhaus Kreis Waldshut und die Frauenberatungsstelle Courage gemeinsam mit BoNI, der Bonndorfer Netzwerk Idee, ein neues Online Projekt zur Bekämpfung häuslicher Gewalt im ländlichen Raum.
Frauen und Mädchen, die von häuslicher oder sexualisierter Gewalt betroffen oder bedroht sind, finden gerade in den ländlichen Gemeinden kein spezielles Beratungs- und Hilfeangebot und müssen weite und umständliche Wege in die nächste Beratungsstelle auf sich nehmen.
Ab dem 15.11.2021 gibt es für sie im Rathaus Bonndorf die Möglichkeit, eine Beratung durch die Frauenberatungsstelle Courage in Lauchringen online in Anspruch zu nehmen. Dazu stellt das Rathaus der Gemeinde Bonndorf einen geschützten Raum mit einem Computer zur Verfügung, über den die Betroffene mithilfe eines sicheren Kommunikationsprogramms mit der Beraterin der Courage sprechen kann. Um dieses Angebot nutzen zu können, ist nichts weiter nötig als vorab telefonisch einen Termin in der Courage (07741- 808 22 77) zu vereinbaren und sich zu diesem Termin dann im Rathaus beim Bürgerservice zu melden. Die Mitarbeiterin dort wird sie dann in den geschützten Raum bringen und auch dafür sorgen, dass das Programm gestartet wird und die Frau ungestört beraten werden kann.

20.10.2021

Töchter des Aufbruchs” – Filmveranstaltung im Rahmen der Frauenaktionswochen 2021

Im Rahmen der Frauenaktionswochen 2021 zeigte das Frauen- und Kinderschutzhaus in der Stadtscheuer Waldshut den Film „Töchter des Aufbruchs“, eine filmische Reise der Filmemacherin Uli Bez durch die Lebensgeschichten von Migrantinnen unterschiedlicher Generationen in Deutschland.
Das war ein wunderbarer Abend – die Stadtscheuer war voll besetzt (so weit es Corona zuließ), die Frauenhaus-Bewohnerinnen, Mitarbeiterinnen und Notruffrauen hatten ein köstliches internationales Buffet zubereitet und alle haben die „Töchter des Aufbruchs“ sehr genossen.
Ein ganz herzliches Dankeschön geht dafür an Anette Klaas (Kommunale Stelle für Gleichstellung beim Landkreis Waldshut) für die Organisation und Durchführung der Frauenaktionswochen 2021 und ihr Dabeisein, Silke Maria Padova (Kinder- und Jugendreferat der Stadt Waldshut) für die Kooperation und die Umsetzung der Covid-Schutzmaßnahmen, der Stadt Waldshut-Tiengen für eine warme, gemütliche Stadtscheuer als perfekten Veranstaltungsort, Daniela Tayari (Gemeinderat Stadt Waldshut-Tiengen) für Ihre Grußworte und ganz besonders an die Bewohnerinnen des Frauen- und Kinderschutzes und die Notruffrauen, die gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen unglaublich köstliches Essen zubereitet haben.

10.06.2021

Mitgliederversammlung – dieses Mal online

Corona-bedingt fand unsere diesjährige Mitgliederversammlung als Zoom Meeting statt. Mehr als 30 Delegierte und natürliche Mitglieder nahmen teil, etliche VertreterInnen aus Politik sowie der Polizei sprachen wertschätzende Grußworte.
Alle Vorstandsmitglieder wurden wiedergewählt und ihre Arbeit entlastet, Kassenprüfung und Haushaltsführung wiesen keine Beanstandungen auf.
Vorstandsvorsitzende Ann-Katrin Schreiner und Geschäftsführerin Marlies Sonntag betonten in ihren Berichten zum Jahr 2020 die besonderen Herausforderungen, vor die die Corona-Pandemie sowohl das Frauen- und Kinderschutzhaus als auch die Frauenberatungsstelle Courage im Berichtszeitraum gestellt hat, gleichzeitig aber auch die umfassend geleisteten Soforthilfen durch Bund und Land und insbesondere die herausragende Bereitschaft der Waldshuter Bevölkerung, auf unterschiedlichste Art Hilfe und Unterstützung zu leisten, als sie am dringendsten gebraucht wurde im Frauenhaus.

01.01.2021

Courage – spezialisierte Fachberatungsstelle bei häuslicher und sexualisierter Gewalt

Die Frauenberatungsstelle Courage ist ab 2021 nicht nur Anlaufstelle bei häuslicher Gewalt, sondern auch bei sexualisierter Gewalt. Mit finanzieller Unterstützung des Landratsamtes Waldshut konnte eine weitere halbe Personalstelle eingerichtet werden zur Beratung und Unterstützung von Frauen und Mädchen, die sexualisierte Gewalt erlebt haben.

Sexualisierte Gewalt bedeutet, dass Sexualität als Mittel eingesetzt wird, um die Betroffenen zu demütigen und Macht über sie auszuüben. Unter sexualisierte Gewalt fällt jede Handlung gegen das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung:
• aktuelle oder zurückliegende sexuelle Misshandlung
• (versuchte) Vergewaltigung
• sexuelle Gewalt in Ehe und Partnerschaft
• Vergewaltigung oder Missbrauch nach K.o.-Tropfen
• sexuelle Nötigung
• sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz
• sexuelle Belästigung am Telefon
• sexuelle Belästigung im Alltag z.B. durch “zufällige” Berührungen, Grabschen …
• sexuelle Belästigung im Internet
• Veröffentlichung von intimen Bildern
• Belästigung durch pornografisches Material
Vergewaltigung, sexuelle Nötigung, sexuelle Misshandlungen sowie das Verabreichen von K.o.-Tropfen sind strafbare Handlungen. Laut § 177 im Strafgesetzbuch liegt eine Straftat vor, sobald der Täter sexuelle Handlungen am Opfer gegen dessen „erkennbaren Willen“ ausübt. Jede Handlung gegen den eigenen Willen ist ein Übergriff in die Persönlichkeit.

Frauen und Mädchen, die sexualisierter Gewalt ausgesetzt waren, können sich an die Couragee wenden. In persönlichen Gesprächen werden sie gestärkt und unterstützt, mit dem Erlebten umzugehen. Frauen und Mädchen werden auf ihrem Weg begleitet, die eigenen Stärken wiederzufinden und Selbstheilungskräfte zu aktivieren.

Sie erhalten Informationen über die Auswirkungen der traumatischen Erfahrung und lernen ihre körperlichen und seelischen Reaktionen besser einzuschätzen. Die Beratung kann einen Übergang in eine Therapie schaffen. Des Weiteren erhalten Frauen und Mädchen Informationen über rechtliche Möglichkeiten und Hinweise zu Strafverfahren. Außerdem besteht ein Rechtsanspruch auf eine psychosoziale Prozessbegleitung im Gerichtsverfahren.

Die Beratung richtet sich auch an Angehörige und Bezugspersonen sowie an Fachkräfte.
Darüber hinaus engagiert sich die Fachstelle im Präventionsbereich. Sie kooperiert mit dem örtlichen Netzwerk (wie z.B. Polizei, Gleichstellungsstellen) und unterstützt bei der Entwicklung von Schutzkonzepten.
Sie beteiligt sich aktiv in Netzwerken zum Thema Opferschutz und sexualisierter Gewalt.